Tipps für erfolgreiche Medienmitteilungen

Medienmitteilungen sind ein gängiges Mittel für Unternehmen und Organisationen, um wichtige Informationen zu verbreiten – aber welche Themen eignen sich für eine solche Mitteilung und wie muss sie aufgebaut sein? Wir verraten Ihnen, worauf Sie achten müssen, wenn Sie eine Medienmitteilung schreiben, und welche Fehler Sie vermeiden sollten.
Ihr Unternehmen hat einen Rekordgewinn erzielt? Oder Sie haben einen renommierten Wissenschaftler als Partner gewonnen? Das sind wichtige Informationen, die ein breites Publikum interessieren dürften. Aber wie viele dieser Personen besuchen Ihre Webseite oder lesen Ihren Newsletter und erfahren so davon? Wollen Sie einen grösseren oder bestimmten Personenkreis erreichen, ist eine Medienmitteilung oftmals das geeignete Mittel. Und mit unseren Tipps zu Medienmitteilungen werden Ihre Informationen auch zu Nachrichten – und landen nicht im Papierkorb.

Eine Medienmitteilung – was ist das überhaupt?

Wenn Sie die Zeitung aufschlagen, ist dort oft von wichtigen Entscheidungen und Entwicklungen in Unternehmen zu lesen. Diese Medienpräsenz ist allerdings in den meisten Fällen nicht dem unglaublichen Wissensdurst der Redaktionen zu verdanken – vielmehr informieren die betreffenden Unternehmen die Medien und hoffen, dass ihre Botschaft zur Schlagzeile wird. Dazu bedienen sie sich einer Medienmitteilung. In dieser werden die entscheidenden Informationen kurz zusammengefasst, sodass der zuständige Redakteur mit minimalem Aufwand eine Meldung verfassen kann. Eine Medienmitteilung muss aber nicht unbedingt schriftlich erfolgen – pflegen Sie gute Kontakte zu Journalisten, kann auch ein Anruf genügen. Alternativ sind zudem Interviews oder Social-Media-Posts als Kommunikationsweg möglich.

Welche Informationen eignen sich für Medienmitteilungen?

In den meisten Unternehmen gibt es regelmässige Neuerungen, Highlights und Veränderungen, die bedeutsam sind, aber natürlich können Sie nicht täglich eine oder mehrere Medienmitteilungen herausgeben. Denn selbst über Grosskonzerne wird nur in unregelmässigen Abständen in den Medien berichtet. Über welche Informationen lassen sich also Medienmitteilungen schreiben und über welche nicht?
Grundsätzlich gilt: Wählen Sie nur Nachrichten aus, die für eine grössere Zahl von Personen von Bedeutung sind. Schliesslich wollen die Medien mit ihren Berichten ein möglichst breites Publikum erreichen. Informationen, die nur für einen kleinen Teil der Leserschaft von Interesse sind, werden daher wohl kaum publiziert werden. In Frage kommen also wichtige Neuerungen wie etwa die Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen, ein Wechsel in der Geschäftsführung oder eine Veränderung in der strategischen Ausrichtung. Geschäftszahlen wie Gewinne, Umsätze und Ähnliches eignen sich ebenfalls für Medienmitteilungen, nicht nur bei börsennotierten Unternehmen. An der Börse notierte Unternehmen sind allerdings gesetzlich verpflichtet, diese Informationen zu veröffentlichen.
Wichtige Ereignisse wie Jubiläen, Veranstaltungen oder Krisen sind unter Umständen ebenfalls für einen grösseren Personenkreis und damit für Medien interessant. Jedoch gilt es zu unterscheiden, ob das Ereignis von nationalem oder vielleicht doch nur regionalem Interesse ist und entsprechend die passenden Medien wählen. Sie sollten bei der Auswahl der Informationen stets bedenken, für wen diese relevant sind. Dabei spielt die Grösse des Unternehmens natürlich eine Rolle. Ein neues Modell eines weltweit tätigen Automobilkonzerns wird sicher für deutlich mehr Personen von Interesse sein als ein neues Ventil eines Rohrherstellers. Für Kleinunternehmen ist es daher nur in Ausnahmefällen sinnvoll, eine Medienmitteilung zu verfassen, während grössere Firmen durchaus öfter den Kontakt zu den Medien suchen dürfen.

Wie sehen gute Medienmitteilungen aus?

Haben Sie eine Information, die von allgemeinem Interesse ist, können Sie diese natürlich nicht einfach in einem Satz an eine Redaktion schicken. Das Ganze muss professionell aufbereitet werden, damit die Information überhaupt für eine Veröffentlichung in Frage kommt. Der erste Schritt ist dabei, dass Sie den passenden Adressaten auswählen. Eine Boulevardzeitung wird sich kaum für Ihre Geschäftszahlen interessieren und ein Wirtschaftsmagazin schreibt vermutlich nicht über Ihr Firmenjubiläum.

Die perfekte Länge

Achten Sie ausserdem auf den korrekten Aufbau: Eine gute Medienmitteilung sollte zwischen 300 und 500 Wörtern lang sein – maximal eine DIN-A4-Seite. Am Anfang steht eine knappe und sachliche Überschrift, gefolgt von einer Einleitung, in der die wichtigsten Aussagen zusammengefasst sind. Nennen Sie zudem Ort und Datum, damit die Informationen auf einen Blick zugeordnet werden können.

Der passende Inhalt

In der eigentliche Mitteilung klären Sie dann die klassischen W-Fragen (Wer, was warum, wie, wo, wann?). Der Text sollte leicht verständlich geschrieben sein, verzichten Sie also weitgehend auf Fremdwörter und schreiben Sie in der dritten Person. Ein aussagekräftiges Bild kann ebenfalls hilfreich sein, da sich so Informationen besser vermitteln lassen – sowohl an den Redakteur als auch an die Leserschaft. Zitate sind nur dann sinnvoll, wenn Sie einen echten Informationsgehalt haben. Auf werbliche PR-Aussagen sollten Sie hingegen unbedingt verzichten. Am Ende der Medienmitteilung sollten Sie noch einen Ansprechpartner für Rückfragen nennen und ein kurzes Portrait Ihrer Firma einfügen.

Der richtige Versand

Ist die Medienmitteilung geschrieben, versenden Sie sie per E-Mail. Der Versand auf dem Postweg dauert zu lange und ist heutzutage nicht mehr üblich. Zudem ist es sinnvoll, wenn Sie auf der Webseite Ihres Unternehmens einen Bereich einrichten, in dem alle Medienmitteilungen abgerufen werden können. So können die Redaktionen auf frühere Meldungen zurückgreifen, um Informationen zu ergänzen, oder die aktuellen Informationen erneut abrufen, falls beispielsweise einmal die E-Mail verloren gehen sollte. Eine parallele Veröffentlichung über die Webseite und gegebenenfalls über Social Media sorgt darüber hinaus für eine grössere Reichweite.
Achten Sie beim Versand der E-Mail darauf, die Redaktionen persönlich anzuschreiben. Alternativ setzen Sie die Adressaten bei einer Standard-Mail in BCC, damit nicht der Eindruck entsteht, Sie verteilen die Medienmitteilung wahllos in der Hoffnung, dass sie über irgendeinen Kanal veröffentlicht wird.

Welche möglichen Fehler gibt es?

Wenn Sie sich an unsere Tipps halten, hat Ihre Medienmitteilung grundsätzlich beste Chancen, dass sie später veröffentlicht wird. Es gibt zusätzlich allerdings noch einige Dinge, die Sie unbedingt vermeiden sollten, sonst landet Ihre Medienmitteilung sehr wahrscheinlich sofort im Papierkorb. Verschicken Sie zum Beispiel eine Mitteilung ohne Nachrichtenwert, kostet das den Redakteur nur wertvolle Zeit. Eine Veröffentlichung ist dann ausgeschlossen – ausserdem wird es sich der Redakteur in Zukunft vermutlich zweimal überlegen, ob er sich überhaupt mit Ihren Medienmitteilungen befasst. Eine ähnliche Wirkung haben Medienmitteilungen, die Marketingphrasen statt Fakten liefern oder unvollständige, unklare oder gar falsche Informationen enthalten.
Machen Sie sich stets bewusst: Eine Medienmitteilung soll informieren und dient nicht dem Marketing. Ein Medienbericht kann zwar eine positive Marketing-Wirkung haben, das darf bei der Medienmitteilung aber nicht das eigentliche Ziel sein.

Fazit

Medienmitteilungen können – richtig eingesetzt – ein sehr effektives Kommunikationsmittel sein. Sie müssen jedoch klug und mit Bedacht formuliert und versendet werden, wenn sie über den reinen Informationsgehalt hinaus eine Wirkung entfalten sollen. Grundsätzlich muss der informative Aspekt immer im Vordergrund stehen. Die positive Wirkung für das Unternehmen ergibt sich dann aus der grossen Reichweite der Medien in Verbindung mit dem Glaubwürdigkeitsbonus der redaktionellen Berichterstattung.

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