Ökologische Verpackungen: Welche Verantwortung hat das Marketing?
Immer mehr Verbraucher sehen Verpackungen aus Plastik kritisch, denn der Plastikmüll sammelt sich in den Meeren. Wie können Unternehmen auf die wachsende Sorge ihrer Kunden reagieren, was kann das Marketing in diesem Zusammenhang leisten und was sind ökologische Verpackungen? Wir verraten es Ihnen!
Die ökologischen Folgen des Konsums sind nicht zuletzt durch die hitzig geführte Debatte um den Klimawandel bei immer mehr Verbrauchern in den Fokus gerückt. Dabei stehen vor allem die Verpackungen von Produkten immer wieder in der Kritik, die zum Schutz der Ware erforderlich sind, aber auch vom Marketing genutzt werden, um den Kaufentscheid des Kunden zu beeinflussen oder ein besonderes Kauferlebnis zu schaffen. Kunststoffverpackungen haben einen besonders schlechten Ruf und gelten als wahre Umweltsünde – aber ist dieser Ruf tatsächlich gerechtfertigt? Und welche Möglichkeiten hat das Marketing, die Wünsche der Kunden und den Anspruch des Unternehmens unter einen Hut zu bringen.
Die derzeitige Situation
Um mögliche Handlungsansätze zu entwickeln, ist es zunächst einmal wichtig zu verstehen, in welcher Position sich die meisten Hersteller im Moment befinden. Kunststoffe sind heute noch immer das Verpackungsmaterial Nummer eins – und das hat berechtigte Gründe. Denn Kunststoffe sind leicht, flexibel und widerstandsfähig. Darüber hinaus sind sie lebensmittelsicher, lassen sich einfach in den unterschiedlichsten Formen und Farben gestalten und viele Varianten können ohne grosse Probleme wiederverwertet werden. Aber gerade beim letzten Punkt hapert es oft – und so gelangen grosse Mengen Plastik in die Weltmeere, wo das Material zu einem ernsthaften Umweltproblem wird. Aus diesem Grund fordern immer mehr Verbraucher ein Umdenken bei den Herstellern: Sie sollen Alternativen zum Kunststoff finden und auf ökologische Verpackungen setzen.
Eine Chance für das Marketing
Das wachsende Bewusstsein beim Verbraucher in Bezug auf Kunststoffverpackungen ist für das Marketing durchaus eine Chance. Das haben bereits einige Unternehmen erkannt und werben zum Beispiel damit, dass sie für ihre Verpackungen Recycling-Plastik aus dem Meer verwenden. Der Sportartikelhersteller Adidas feiert etwa mit seinem „Recycling-Schuh“ Parley grosse Erfolge. Bei diesem Modell wird die Zwischensohle mittels 3D-Druck aus Meeresplastik hergestellt. Das kommt beim Verbraucher offensichtlich gut an, denn das Modell ist ein echter Verkaufsschlager. Am Beispiel Adidas lassen sich allerdings auch die Probleme dieser Marketing-Strategie aufzeigen. Kritiker werfen dem Hersteller vor, anfangs nicht klar genug kommuniziert zu haben, dass nur ein Teil des Schuhs aus wiederverwertetem Kunststoff besteht – Adidas soll also sogenanntes „Greenwashing“ betrieben haben. Dabei stellen Unternehmen ökologische Aspekte ihrer Produkte in den Vordergrund, die so nicht oder zumindest nicht ganz der Realität entsprechen. Gerade im Hinblick auf ökologische Verpackungen erwartet der Verbraucher aber Transparenz und Ehrlichkeit – und nur so kann das Werben mit „Öko-Verpackungen“ auch erfolgreich sein.
Welche Alternativen gibt es zu Kunststoffverpackungen?
Kunststoffverpackungen haben, wenn sie richtig wiederverwertet werden, einen sehr geringen CO2-Fussabdruck. Leider gelangt aber nur ein kleiner Teil des Kunststoffs tatsächlich in den Recycling-Kreislauf – sonst würde schliesslich nicht so viel Plastik im Meer landen. Aus diesem Grund wird seit einiger Zeit nach Alternativen zu Kunststoffen gesucht – und das mit Erfolg.
So gibt es beispielsweise einen Ersatz für Styropor, der aus Pilzkulturen gewonnen wird und vollständig biologisch abbaubar ist. Zudem wurden Verpackungsfolien entwickelt, die aus Zuckerrohr oder Milchproteinen hergestellt werden.
Aber auch altbekannte Verpackungsmaterialien wie etwa Papier erleben eine Renaissance. Wird Papier nämlich mit Naturstoffen wie Zucker, Stärke, Mineralien, Proteinen oder Bienenwachs behandelt, besitzt es eine Schutzwirkung, die durchaus mit der von Kunststoffen vergleichbar ist, sodass es sich ohne Weiteres als Verpackungsmaterial für Lebensmittel einsetzen lässt. Hanf und Holz rücken als Material für Verpackungen ebenfalls wieder stärker in den Fokus. Insbesondere Hanf gilt als interessante Alternative zu Plastik, da die Pflanze sehr schnell wächst, die Fruchtbarkeit des Bodens verbessert und sich praktisch zu 100 Prozent für die Produktion nutzen lässt.
Was sind tatsächlich ökologische Verpackungen?
Wollen Sie mit ehrlichen Aussagen zur ökologischen Nachhaltigkeit Ihrer Verpackungen werben, erscheinen Alternativen zum Plastik auf den ersten Blick als die bessere Wahl. Allerdings ist es wie so oft im Leben: Die Wahrheit erkennt man erst beim genaueren Hinsehen. „Ökologische Verpackungen“ aus alternativen Materialien müssen nämlich nicht unbedingt umweltfreundlicher sein als die so oft gescholtene Plastikhülle. Für den Anbau von Bio-Rohstoffen sind häufig grosse Mengen an Wasser und Dünger erforderlich, sodass die Ökobilanz der daraus hergestellten Materialien deutlich schlechter ausfällt, als man im ersten Moment denkt.
Es gibt jedoch zwei Methoden, mit denen sich die Menge an Verpackungsmüll und die ökologischen Auswirkungen dieses Mülls deutlich reduzieren lassen: Zum einen ist das der konsequente Einsatz von Recycling-Material. Können Sie vollständig auf wiederverwertete Rohstoffe setzen, ist dies ideal, aber selbst wenn Ihre Verpackungen nur zu einem Teil aus Recycling-Rohstoffen bestehen, bringt es bereits eine deutliche Entlastung der Umwelt mit sich. Zudem ist es sinnvoll, wenn Sie – soweit möglich – für Ihre Verpackungen Mehrweg-Lösungen verwenden.
Die zweite Methode ist die Müllvermeidung durch die Einsparung von Verpackungsmaterial. Viele Verpackungen sind heutzutage sehr aufwändig gestaltet, damit sie für den Verbraucher ansprechend wirken. Das ist zwar ein sinnvolles Ziel, häufig lässt es sich aber auch mit wesentlich weniger Verpackungsmaterial erreichen. Oft müssen Sie dabei in Sachen Gestaltung nicht einmal auf etwas verzichten, denn in vielen Fällen reicht es schon, ein dünnere Folie oder Ähnliches zu nutzen.
Wie lässt sich die Entwicklung sinnvoll für das Marketing nutzen?
Marken spielen bei der Kaufentscheidung eine wichtige Rolle – Verbraucher wählen in der Regel Produkte einer Marke, der sie vertrauen. Da ökologische Aspekte von Produkten und vor allem von Verpackungen für die Verbraucher immer stärker präsent sind, bietet das Thema eine grosse Chance für das Marketing. Setzt das Unternehmen bei Verpackungen auf Nachhaltigkeit, kann dieser Aspekt aktiv beworben und so dafür genutzt werden, das Vertrauen der (potentiellen) Kunden zu gewinnen. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass Ihre Bemühungen tatsächlich eine Wirkung haben und nicht nur oberflächlich der Umwelt zugutekommen. Denn sonst wird sich der Verbraucher getäuscht fühlen, was dem Markenvertrauen natürlich alles andere als zuträglich ist.
Fazit
Ökologische Verpackungen werden zukünftig für den Verbraucher und damit in der Folge auch für Unternehmen immer wichtiger. Sie haben in Folge das Potential zu einem ausschlaggebenden Kaufkriterium, daher sollten Firmen frühzeitig auf nachhaltige Verpackungen setzen, um das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen. Hierzu kann das Marketing mit transparenten und ehrlichen Aussagen zur Ökobilanz der Verpackungen einen entscheidenden Beitrag leisten.
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