Design Thinking – Probleme lösen und Ideen entwickeln

Unternehmen haben tagtäglich mit neuen Herausforderungen und Problemen zu tun, für die Lösungen gefunden werden müssen. Lange Zeit galt dabei die lösungsorientierte Arbeit als das Mass der Dinge – seit einigen Jahren hat sich mit dem Design Thinking aber ein neuer Ansatz etabliert, der ganz neue Wege eröffnet. In diesem Artikel erfahren Sie, was es damit auf sich hat, welche Möglichkeiten Design Thinking eröffnet – und ob diese Methode auch für Ihr Unternehmen geeignet ist.

Die Geschäftswelt hat im Laufe der Jahrzehnte gewaltige Veränderungen durchgemacht. Nicht zuletzt der technische Fortschritt hat dafür gesorgt, dass viele Bereiche schnelllebiger als früher sind. Gerade bei der Entwicklung neuer Produkte, aber auch im Marketing, beim Kundenservice und in vielen anderen Abteilungen sind althergebrachte Konzepte zu schwerfällig und zu langsam. Mit dem Design Thinking geben Sie Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit ganz frei innovative Lösungen zu entwickeln, aus Fehlern zu lernen und sich so nach und nach an den richtigen Lösungsansatz herauszuarbeiten oder an die richtige Lösung heranzutasten. Das macht Ihr Unternehmen flexibler, birgt allerdings auch gewisse Risiken.

 

Was ist Design Thinking?

Das Design Thinking stellt, zumindest in der Geschäftswelt, ein noch relativ neues Konzept dar. Zwar wurde es bereits in den 1920er Jahren von Walter Gropius, dem Gründer des Bauhauses (Kunstschule in Weimar), eingesetzt. Er nutzte die Sichtweisen von Vertretern aus verschiedenen kreativen Disziplinen um gemeinsam Lösungen für komplexe Fragestellungen zu erarbeiten – mit dem Gedanken, dadurch ganz neue Ideen zu entwickeln. Die Bezeichnung „Design Thinking“ wurde aber erst später vom Stanford-Professor David Kelley erfunden, welcher den Ansatz von Gropius in wirtschaftliche und politische Bereiche übertrug, nach dem das Konzept über mehrere Jahrzehnte in Vergessenheit geraten war.

Zentrales Element beim Design Thinking ist die Ausrichtung der Bemühungen auf die aktuelle Situation und das zu lösende Problem. Damit unterscheidet es sich deutlich von anderen gängigen Methoden, bei denen in der Regel die Lösung eines Problems im Mittelpunkt steht und es vornehmlich um den Weg zu dieser Lösung hin geht.

Beim Design Thinking ist das anders, denn hier können die Beteiligten Ansätze in sämtliche Richtungen entwickeln. Statt auf eine weitgehend vorgegebene Lösung hinzuarbeiten, wird hier also zunächst nach der besten Antwort gesucht. Dabei sind Fehlschläge ausdrücklich erlaubt und erwünscht, denn sie helfen, der idealen Lösung näherzukommen.

 

Wo wird Design Thinking angewendet?

Ein grosser Vorteil des Design Thinking ist, dass es sich nahezu universell verwenden lässt. Grundsätzlich ist es zwar besonders naheliegend, diesen Ansatz bei der Produktentwicklung einzusetzen. Durch die ganzheitliche Betrachtung des Produkts und der Ansprüche der Kunden ist es leichter, innovative Lösungen für die bestehenden Probleme und Herausforderungen zu finden. Das Design Thinking ist aber keineswegs auf die Produktentwicklung beschränkt. Es kann auch für die Neuorganisation einer Abteilung, bei der Ausarbeitung von Marketing-Strategien oder bei der Ausrichtung des Kundenservice eingesetzt werden.

Da es sich beim Design Thinking „nur“ um eine Herangehensweise handelt, lässt es sich also ohne Weiteres auf die verschiedensten Problemstellungen anwenden, um innovative Lösungen zu finden, die an den Erwartungen der Nutzer ausgerichtet sind.

 

Welche Ansätze gibt es beim Design Thinking?

Grundsätzlich unterscheidet man beim Design Thinking drei Ansätze: das d.school-Modell (von Stanford-Professor David Kelley ), das Doppelte-Diamant-Modell und den Design Sprint. Während beim d.school-Modell der Prozess eine Abfolge bestimmter Schritte ist, fächert sich beim Doppelter-Diamant-Modell die Entwicklung an zwei Stellen auf, um die Suche nach passenden Lösungen darzustellen. Der Design Sprint ähnelt dem d.school-Modell, allerdings stehen hier nicht so stark die Bedürfnisse des Nutzers im Fokus, sondern vielmehr ein allgemeines Verständnis des Problems.

Letztlich verfolgen aber alle drei Modelle dasselbe Ziele: Sie sollen den Beteiligten den nötigen Freiraum geben, um auch ungewöhnliche Lösungsansätze zu entwickeln. Zugleich müssen aber die Bemühungen so kanalisieren werden, dass sich das Ganze nicht zu einem Gedankenexperiment ohne konkretes Ergebnis verselbstständigt.

 

Design Thinking im Direct Marketing

Wie bereits erwähnt, eignet sich das Design Thinking auch hervorragend für die Planung von Marketing-Aktionen. Besonders wichtig ist hier die Analyse der Ausgangslage. Die Beteiligten müssen herausfinden, welche Erwartungen die potentiellen Kunden haben, welche Probleme es gibt und was letztlich zur Entscheidung für oder gegen einen Kauf geführt hat.

Dazu stehen im Marketing verschiedene Werkzeuge zur Verfügung, unter anderem:

  • Personas
  • Customer Experience Design
  • Customer Journey

Personas sind im Grund Stereotypen, die stellvertretend für bestimmte Zielgruppen stehen. Sie werden mit bestimmten Eigenschaften, Vorlieben und Abneigungen ausgestattet. Damit können Zielgruppen anschaulich dargestellt werden und es wird leichter mit ihnen zu arbeiten. Im Marketing eignen sich Personas perfekt, um Massnahmen zielgerichtet auf eine bestimmte Käuferschaft auszurichten.

Beim Customer Experience Design wird allein der Nutzer in den Fokus gestellt. Ziel ist es, seine Erfahrung zu verbessern, um seine Zufriedenheit zu erhöhen. Dieser Ansatz ist daher besonders wirksam, wenn sich abzeichnet, dass notwenige Anpassungen am Business Model erforderlich sind oder wenn laufende Kampagnen angepasst werden sollen, um die Wirkung zu verbessern.

Der Customer Journey ähnelt dem Customer Experience Design, allerdings geht es hier um die „Reise“ des Kunden, also etwa vom ersten Besuch einer Shop-Webseite bis hin zum Kauf eines Produkts. Durch den bewussten Perspektivenwechsel lassen sich Probleme identifizieren, die möglicherweise aus Sicht des Unternehmens gar nicht als solche wahrgenommen wurden.

 

Gibt es beim Design Thinking auch Gefahren?

Bisher klingt es, als sei das Design Thinking die Lösung für sämtliche Probleme in Unternehmen, denn mit genügend Freiraum finden die Mitarbeiter sicher für jede Herausforderung den passenden Ansatz … oder?

Nun, ganz so einfach ist es leider doch nicht. Design Thinking ist grundsätzlich ein interdisziplinärer Ansatz, bei dem verschiedene Abteilungen eines Unternehmens zusammenarbeiten müssen. Das sagt sich natürlich ganz einfach, in der Realität sieht es aber leider anders aus. In vielen Unternehmen sind Abteilungen in festen Strukturen erstarrt, die erst einmal aufgebrochen werden müssen, damit das Design Thinking eine Chance hat. Hinzu kommt, dass viele Mitarbeiter nur gelernt haben, lösungsorientiert und analytisch zu arbeiten – sie müssen sich erst einmal den viel freien und ergebnisoffenen Ansatz beim Design Thinking gewöhnen.

Darüber hinaus kann das Design Thinking kostenintensiver sein als andere Methoden, da hier ja nicht zielgerichtet auf eine Lösung hingearbeitet wird und zudem Fehlschläge durchaus erlaubt oder sogar erwünscht sind, um daraus zu lernen und sich nach und nach an die perfekte Lösung heranzuarbeiten.

 

Die Amag setzt auf Design Thinking

Sie kennen jetzt die Vor- und Nachteile des Design Thinking – aber letztlich ist alle Theorie grau. Ein konkretes Beispiel kann viel besser verdeutlichen, wie stark das Design Thinking die Ausrichtung beziehungsweise die Arbeitsweise eines Unternehmens beeinflussen kann … ein Beispiel wie etwa das Amag Innovation & Venture Lab. Das Lab wurde zum 1. Juli 2018 gegründet und soll Innovationen in der gesamten Amag-Gruppe beschleunigen, weshalb es auch allen Firmen aus der Gruppe für die Projektbearbeitung zur Verfügung steht.

Das Lab soll zudem enge Kontakte zu führenden Universitäten und der Schweizer Start-up-Szene knüpfen, um so die für das Design Thinking optimale, breite Basis zu schaffen. Auf Grundlage dieser Basis sollen dann neue Geschäftsmodelle sowie neue Konzepte zu Connectivity, Mobility as a Service und E-Mobility-Services entwickelt werden. Die Entwicklungen in den einzelnen Abteilungen werden also zentral im Innovation & Venture Lab zusammengeführt, sodass sich Ideen aus den verschiedensten Blickwinkeln betrachten und viel freier ausarbeiten lassen.

 

Fazit

Mit dem Design Thinking steht Ihrem Unternehmen eine Methode zur Verfügung, die Ihnen helfen kann, die ideale Lösung für die Nutzer zu finden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich dabei um Kunden oder Mitarbeiter Ihrer Firma handelt – die Bedürfnisse und Erwartungen der Betroffenen stehen beim Design Thinking im Mittelpunkt. So kann das Produkt, die Leistung oder die Organisation besser auf diese Bedürfnisse ausgerichtet werden, was die Zufriedenheit erhöht.

Gerade im Direct Marketing ist das Design Thinking ein sehr vorteilhafter Ansatz, da er auf den Kunden, seine Erwartungen und die Kundenzufriedenheit fokussiert ist – und zufriedene Kunden kommen gerne wieder, sprechen Empfehlungen aus und sorgen so für mehr Umsatz.

 

Swiss Direct Marketing – Creating Response
Wünschen Sie sich mehr Response auf Ihre Marketing-Kampagnen?

Die Swiss Direct Marketing entwickelt und realisiert Direct Marketing Kampagnen mit überdurchschnittlichem Response, weil die Empfänger ihre Responsemöglichkeit individuell wählen. Je nach Vorliebe kommunizieren sie via Mobile, Desktop oder physischer Antwortkarte.

Gerne zeigen wir Ihnen, wie wir mit Multichannel Direct Marketing auch Ihren Kampagnenerfolg optimieren.

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

Blog abonnieren